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Miteinander reden, um Vertrauen aufzubauen

Von dpa

Aus allen möglichen Ländern der Welt sind sie nach München gereist: Länderchefs, Minister und Ministerinnen, viele Fachleute. Sie nehmen an der Sicherheitskonferenz teil. Das Politik-Treffen gilt als enorm wichtig.

Jörg Carstensen/dpa

Reden, zuhören, noch mehr reden und noch mehr zuhören. In der Stadt München treffen sich bis Sonntag Hunderte bedeutende Menschen: Sie wollen nichts anderes zu tun, als das zu tun. Unter ihnen sind auch etwa 40 politische Chefs und Chefinnen von Ländern und fast 100 Ministerinnen und Minister.

Die Veranstaltung heißt Münchner Sicherheitskonferenz und ist einmal im Jahr. In diesem Jahr reden viele Leute dort vor allem darüber, wie der Krieg in der Ukraine beendet werden könnte. Doch es geht nicht darum, am Ende eine fertige Lösung zu haben. 

Sich besser verstehen lernen

Warum also treffen sie sich dann? Das weiß Christina Catherine Krause. Sie beschäftigt sich für die Konrad-Adenauer-Stiftung mit internationaler Politik und ist auch auf der Konferenz in München. Sie sagt: «Es geht darum, dass man sich persönlich trifft und Vertrauen zueinander aufbaut. Das kann dabei helfen, sich besser zu verstehen. Und es kann Konflikte verhindern.»

In der Corona-Pandemie konnten sich aber viele Menschen nicht treffen. Frau Krause sagt: «Da haben wir alle gemerkt: Um zu verstehen, wie es jemandem geht, den man lange nicht gesehen hat, muss man dem Menschen persönlich begegnen.» Das gelte auch für Politikerinnen und Politiker. Diese merkten dann etwa: Wendet sich mir jemand zu? Was für einen Handschlag bekomme ich? Wie blickt mich jemand an?

Besprechen auch beim Frühstück

Auf der Sicherheitskonferenz begegnen sich die Leute bei Vorträgen oder auf der Bühne. Aber viel passiert auch in kleinen Räumen, am Frühstückstisch oder beim Mittagessen. «Da kann man dann zu zweit oder zu dritt in Ruhe Dinge besprechen», sagt die Politik-Expertin. Oft seien diese Treffen verabredet. «Aber es gibt auch die Gelegenheit zu sagen: Ach, da ist doch der oder die, lass uns mal sprechen!»

Der Präsident der Ukraine war ebenfalls auf der Konferenz dabei, aber wegen des Krieges nur per Video. Wolodymyr Selenskyj bat am Freitag darum, rasch mehr Waffen für sein Land zu liefern, etwa moderne Panzer. Frau Krause meint: «Kommt so eine Bitte, dann können die Teilnehmenden auf der Konferenz sich schnell abstimmen.»

© dpa-infocom, dpa:230217-99-637164/2