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Mit Niederlagen gut umgehen

Von dpa

Wer einen Wettbewerb verliert, ist im ersten Moment traurig. Was hilft da? Leckeres Essen zum Beispiel, um sich trotzdem für das Erreichte zu belohnen. Und dann: Den Blick in die Zukunft richten, rät ein Experte.

Sebastian Gollnow/dpa

Erst flossen die Tränen, doch etwas später tanzten die Fußballerinnen schon wieder. Das deutsche Team durchlebte bei der Fußball-Europameisterschaft jede Menge Gefühle. Die Fußballerinnen waren mega unglücklich, weil sie das Finale am Sonntag verloren hatten. Aber sie freuten sich auch über das tolle Turnier und wurden für ihre Erfolge bejubelt.

Fabian Pels kennt sich mit solchen Gefühlen aus. Er ist Sportpsychologe an der Sporthochschule in Köln. «Wenn man ein wichtiges Spiel verliert, dann ist man danach traurig und frustriert», sagt er. Das gelte nicht nur für Profi-Sportlerinnen, sondern auch für Kinder. Die Verlierer hätten ein schlechtes Gefühl im Bauch und würden vielleicht auch wütend.

Was aber macht man dann? «In der Zeit unmittelbar danach sollte man die Trauer ausleben. Man darf traurig sein, man kann sich trösten lassen, man kann sich Unterstützung holen», sagt der Experte. «Wenn man extrem wütend ist, dann kann man in ein Kissen boxen oder die Wut sonst irgendwie rauslassen, sodass niemand zu Schaden kommt.»

Wenn ein bisschen Zeit vergangen ist, könnte man versuchen, sich wieder aufzurichten. Zum Beispiel mit einem leckeren Essen, etwa einer Pizza, um sich trotzdem für das zu belohnen, was man geschafft hat, rät der Psychologe. Dann sollte man den Blick möglichst nach vorne richten. «Man kann schauen: Was hat man trotzdem gut gemacht, trotz der Niederlage?» Wer das rausfindet, der könne etwas Gutes für die Zukunft mitnehmen. 

Viele Leute in Deutschland sind begeistert davon, wie das Team bei der EM zusammengehalten hat, wie fair es zuging und wie nett die Spielerinnen zu den Fans waren. Deswegen werden die Fußballerinnen nun groß gefeiert. «Sie sehen den Applaus, hören die Gesänge, und merken, dass sie die Menschen begeistert haben mit ihrer Leistung», sagt Fabian Pels. «Ich glaube, dass auch das ihnen dabei hilft, mit der Enttäuschung umzugehen.»

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