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Mit dem Kontrollblick Bahnhöfe testen

Von dpa

Der Bahnhof des Jahres liegt in der Stadt Coburg! Das hat gerade eine Jury entschieden. Worauf es ankommt, damit wir uns an Bahnhöfen wohlfühlen, erklärt ein Fachmann.

Nicolas Armer/dpa

An einem unbekannten Bahnhof ankommen und einfach durchlaufen? Das fällt den Jury-Mitgliedern des Wettbewerbs «Bahnhof des Jahres» schwer. «Man ist immer auch mit einem Kontrollblick unterwegs», sagt Andreas Geißler. Er gehört zu den zehn Jury-Mitgliedern, die einmal im Jahr den besten Bahnhof Deutschlands auswählen. Dafür testet die Jury Bahnhöfe. Das Ergebnis dieser Tests verkündete sie am Mittwoch: Der Bahnhof des Jahres liegt in der Stadt Coburg im Bundesland Bayern.

Gut, um auch mal zu warten

Wer den Bahnhof sieht, merkt sofort: Der ist besonders hübsch! Doch damit sich Menschen wohlfühlen, sind noch viel mehr Dinge wichtig. Sauberkeit gehört zum Beispiel dazu. «Wenn es im Bahnhof nicht sauber ist, fühlen wir uns schnell unwohl», erklärt Andreas Geißler. Wichtig ist außerdem, dass man sich dort gut aufhalten kann, wenn man warten muss. Und auch das Licht spielt eine Rolle. «Denn niemand mag dunkle Ecken an Bahnhöfen», erklärt der Fachmann. 

In Coburg sind am Tag etwa 5000 Menschen mit dem Zug unterwegs. Für all diese Leute sind natürlich unterschiedliche Dinge wichtig. Deshalb gibt es in der Jury verschiedene Expertinnen und Experten. Manche schauen sich etwa an, wie schnell Reisende sich zurechtfinden. Andere achten darauf, ob man auch mit dem Rollstuhl, Kinderwagen oder einem Fahrrad gut durch den Bahnhof kommt.

Nur wenig zu meckern

Etwa ein bis anderthalb Stunden schaut sich die Jury die Bahnhöfe an, die in der engeren Auswahl sind. Dann bespricht sie sich. Am Coburger Bahnhof gab es kaum etwas zu meckern, berichtet Andreas Geißler. Nur mehr überdachte Stellplätze für Fahrräder und eine Möglichkeit Gepäck aufzubewahren, hätte die Jury sich gewünscht. 

Ansonsten aber habe Coburg vieles super gemacht, lobt Andreas Geißler die Planer des Bahnhofs. Es gibt viele Aufzüge und eine Rampe, etwa für Fahrräder. Deutliche Hinweise zeigen an, wo man bestimmte Dinge findet. Und man kann sogar sein Handy aufladen. 

© dpa-infocom, dpa:220824-99-500757/2