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Leere Leitung zur Strafe

Von dpa

Die superlange Leitung für Gas ist erst vor Kurzem fertig geworden. Nord Stream 2 heißt sie und führt im Meer von Russland nach Deutschland. Doch nun sind alle Pläne gestoppt. Es ist eine Strafe für Russland.

Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Alles ist bereit! Durch eine sehr lange Leitung quer durch die Ostsee könnte jetzt eigentlich Gas von Russland nach Deutschland fließen. Mit dem Rohstoff ließen sich dann zum Beispiel bei uns Gebäude heizen. Nord Stream 2 heißt diese Leitung.

Doch die wird wohl erst mal leer bleiben. Manche Leute vermuten sogar: Es müsste erst ein Wunder geschehen, damit Nord Stream 2 doch eines Tages Gas liefern wird. Dabei hat der Bau sehr viel Geld gekostet.

Die Idee war: Russland liefert Gas nach Europa und verdient damit Geld. Zugleich können die Leute hier sicher sein, genug Energie geliefert zu bekommen.

Allerdings gab es von Anfang an Streit um diese Gasleitung in der Politik. Zum Beispiel waren die Länder Polen und Ukraine nicht einverstanden, weil ihre eigenen Leitungen damit überflüssig würden. Kritiker gab es aber auch in Deutschland und vielen Ländern in Europa. Sie meinten: Deutschland mache sich damit viel zu abhängig von Lieferungen aus Russland. Trotzdem sollte es bald losgehen mit Nord Stream 2.

Jetzt aber hat die deutsche Regierung die Pläne gestoppt. Der Grund dafür ist die Krise zwischen Russland und der Ukraine: Russlands Präsident Wladimir Putin hat Zehntausende Soldaten in die Region an der Grenze entsandt. Teilweise sollen sie auch auf ukrainisches Gebiet geschickt werden. Manche befürchten, Russland wolle in der Ukraine die Macht übernehmen. Die Sorge vor einem Krieg ist groß.

Damit Wladimir Putin nicht noch weitergeht, haben nun viele Staaten Strafaktionen beschlossen. Dazu gehört auch, dass die deutsche Regierung den Start von Nord Stream 2 nicht genehmigt.

Doch was auf Russland Druck ausüben soll, erzeugt auch hier Probleme. Fachleute erwarten, dass die Preise für Energie wegen der Krise noch mehr steigen. Ein Minister der Regierung versprach jedoch am Mittwoch: Es werde dafür einen Ausgleich geben. Er beruhigte außerdem: Deutschland habe trotz allem erstmal genug Gas.

© dpa-infocom, dpa:220223-99-252416/1