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Kindern beim Lesenlernen helfen

Von dpa

Eine Untersuchung zeigt: Eins von vier Kindern kann nach der vierten Klasse nicht richtig lesen. Eine Expertin hat Tipps, wie man diese Kinder unterstützen könnte.

Oliver Berg/dpa

Manche Kinder lieben Lesen und tragen jede Woche mehrere Bücher aus der Bücherei nach Hause. Andere Kinder lesen nur langsam und nicht so gerne. Oft haben diese Kinder auch Schwierigkeiten, längere Texte gut zu verstehen. Fachleute aber meinen: Möglichst alle Kinder sollen gut lesen können. Denn das ist wichtig, um in allen Schulfächern zu lernen.

Ergebnisse der Iglu-Studie

Alle fünf Jahre schauen sich Menschen überall auf der Welt an, wie gut Viertklässler und Viertklässlerinnen lesen können. Am Dienstag wurden die neuesten Ergebnisse dieser sogenannten Iglu-Studie vorgestellt. Dabei kam heraus: In Deutschland können nur drei von vier Kindern richtig lesen. Eins von vier kann das nicht. 

Die deutsche Bildungsministerin findet: Das Ergebnis ist «alarmierend». Vor 15 Jahren konnten mehr Kinder am Ende der vierten Klasse gut lesen. Seitdem wurden die Ergebnisse bei den Studien schlechter.

Warum Kinder schlechter lesen können

Ein Grund ist, dass es in Deutschland nun mehr Kinder gibt, die Zuhause kein Deutsch sprechen. Manche von ihnen lernen die Sprache dann erst in der Schule richtig. Hinzu kommt, dass in der Corona-Pandemie die Schulen monatelang geschlossen waren. Dadurch haben manche Kinder wohl weniger Lesen geübt.

Schon Vorlesen ist wichtig

Die Expertin Susanne Lin-Klitzing hat sich Gedanken dazu gemacht, wie man den Kindern helfen könnte. Sie sagt: «Es ist gut, wenn schon in den Kindergärten die Sprache gefördert wird.» Erzieherinnen und Erzieher könnten den Kindern zum Beispiel viel vorlesen. «So bekommen sie schon Lust aufs Lesen.»

In den Schulen dann sollten die Lehrerinnen und Lehrer richtig in Leseförderung ausgebildet sein, meint Frau Lin-Klitzing. «Sie sollen erkennen können, welche Probleme Schülerinnen und Schüler beim Lesen haben, um sie besser unterstützen zu können.» Das können die Lehrkräfte auf Fortbildungen lernen.

App kann beim Üben helfen

Die Expertin hat auch noch einen weiteren Tipp: die App Antolin. Mit ihr können Kinder Sachtexte und Nachrichten lesen, aber auch ganze Bücher. «Da können alle die Texte aussuchen, die sie interessieren», sagt Frau Lin-Klitzing. Denn klar sei: Wer viel lese, werde auch immer besser.

© dpa-infocom, dpa:230516-99-712256/2