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Julius Weckauf: «Am ersten Drehtag ist man immer aufgeregt»

Von dpa

Julius Weckauf ist erst 14 Jahre alt. Trotzdem hat er schon mehrere große Filme gedreht. Im Interview erzählt er, wie ob er dabei noch aufgeregt ist und was er in den Drehpausen macht.

Henning Kaiser/dpa

Den jungen Schauspieler Julius Weckauf kennt man in lustigen Rollen. Auch in seinem neuen Kinofilm bringt er das Publikum immer mal wieder zum Schmunzeln. Doch das Thema des Films «Der Pfad» ist ernst: Es geht um eine Flucht. Julius spielt darin Rolf, der mit seinem Vater im Jahr 1940 aus Deutschland flieht. Bei den Vorbereitungen auf den Film halfen Julius die Erzählungen seiner Oma über diese Zeit. Im Interview berichtet der 14-Jährige davon.

Du hast mittlerweile einige Filme gedreht. Bist du am ersten Drehtag trotzdem noch aufgeregt?

Julius Weckauf: «Am ersten Drehtag ist man immer aufgeregt. Das ist eigentlich die ganze erste Woche so. Für mich ist es das Wichtigste, dass ich weiß, wer da ist und mit wem ich was mache. Sobald ich die Leute kenne, bin ich entspannt.»

Zum Filmen gehören auch immer wieder Pausen. Wie verbringst du die?

Julius Weckauf: «Wenn ich dann eine Gelegenheit sehe, wo ich mithelfen kann, dann mache ich das. Es gibt zum Beispiel immer einen Ort, wo Stühle und Tische mit was zu Trinken drauf stehen. Wenn dann im Laufe des Drehs die Kamera in die Richtung schaut, schnappe ich mir die Stühle und bring die dahin, wo man sie nicht mehr sehen kann auf der Kamera.»

Interessiert dich, welche Aufgaben es am Filmset noch gibt?

Julius Weckauf: «Ich bin immer viel bei der Requisite, da wo es die Klamotten gibt und so. Ich finde den Job cool, den die Leute da machen. Ich bin heute noch begeistert von der Frau in der Requisite beim Film „Der Junge muss an die frische Luft“. Die hat mir damals ganz viel gezeigt, Kunstblut zum Beispiel und Rauchpapier. Damit qualmt es im Film mehr, zum Beispiel wenn es so aussehen soll, als wäre ein Grill an. Das fand ich damals total beeindruckend.»

Im Film ist Rolf zwischendurch sehr einsam und vermisst seine Eltern. Kennst du das Gefühl von Einsamkeit?

Julius Weckauf: «Es ist schon manchmal so, dass man sich allein vorkommt. Aber mir ist dann auch schnell klar, dass ich das nicht bin. Ich habe zwar nicht so viele richtig gute Freunde, vielleicht so drei oder vier. Aber wenige gute Freunde sind immer besser als viele ganz normale Freunde. Ich habe lieber Menschen um mich, wo ich weiß: Die sind immer da, egal wann.»

Im Film geht es um die Zeit, in der die Nationalsozialisten in Deutschland und anderen Ländern herrschten. Diese verfolgten Menschen, die ihnen nicht passten. Rolf und sein Vater flüchten über die Berge vor ihnen. Wie hast du dich auf das Thema vorbereitet?

Julius Weckauf: «Ich habe mir viel von meiner Oma über die Zeit erzählen lassen. Um noch mal wahrzunehmen, wie schlimm das Ganze damals wirklich war. Das Haus meiner einen Oma wurde ausgebombt. Sie lag damals sechs Tage unter Schutt und Asche. Das fand ich ziemlich krass. Sie hat das überlebt. Es ist schlimm zu hören, wie viel damals zerstört war.»

© dpa-infocom, dpa:220216-99-152818/2