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In Armut aufwachsen

Von dpa

Wer als Kind in Armut aufwächst ist, hat auch als Erwachsener oft wenig Geld. Warum ist das so?

Andreas Arnold/dpa

In manchen Kinderzimmern quellen die Spielzeug-Schränke über. Andere Kinder haben kaum Spielsachen und kein eigenes Zimmer. Jedes fünfte Kind lebt in einer Familie, bei der das Geld extrem knapp ist. Darüber berichteten Fachleute am Donnerstag.

Diese Zahlen zu kennen, ist wichtig, um etwas gegen Kinderarmut zu tun. Denn oft ist es so: Wachsen Kinder in einer armen Familie auf, schaffen sie es auch als Erwachsene nicht, genug Geld für ein gutes Leben zu verdienen. Man sagt auch: Die Armut wird von den Eltern an die Kinder weitergegeben.

Bildung ist wichtig

Woran liegt das? Eine wichtige Stütze, um als Erwachsener ein gutes Leben zu führen, ist Bildung. Deshalb sind etwa gute Schulabschlüsse wichtig. Aber: «Unsere Schulen setzen darauf, dass Kinder zu Hause viel Unterstützung bekommen», sagt Daniel Grein. Er ist Chef des Deutschen Kinderschutzbunds. Hat eine Familie jedoch kaum Geld, kann sie zum Beispiel wenig für Bücher oder Nachhilfe ausgeben. So fällt es Kindern teilweise schwerer, in der Schule mitzukommen. Dann macht ein Kind vielleicht genau wie die Eltern keinen guten Schulabschluss und bleibt arm.

Nicht nur Schule, sondern auch Freizeit

Auch die Freizeit spielt eine wichtige Rolle, sagt Daniel Grein. Wer kein eigenes Zimmer hat, traut sich vielleicht nicht, andere einzuladen und schämt sich. Außerdem kann es stressig sein, wenn es zu Hause sehr eng ist. Der Sportverein oder den Eintritt für den Indoor-Spielplatz sind aber zu teuer. «Wenn Kinder arm sind, ist ihnen das sehr bewusst», sagt der Fachmann. Schließlich sehen sie, was andere sich leisten können. «Im schlimmsten Fall haben die Kinder dann das Gefühl: Aus mir wird nichts, ich kann eh nichts an meiner Lage ändern.»

Um den Kindern zu helfen, sind viele Schritte nötig, meint Daniel Grein. Gute Löhne für die Eltern gehörten zum Beispiel dazu. Außerdem müsse Geld vom Staat für Familien mit Kindern besser verteilt werden. Solche Pläne gibt es bereits. Auch in der Schule und Freizeit sieht Daniel Grein Möglichkeiten. «Es ist zum Beispiel wichtig, Angebote wie Jugendzentren zu haben, die man auch ohne Geld besuchen kann.»

© dpa-infocom, dpa:230126-99-368840/2