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Flüchten oder im Osten der Ukraine bleiben?

Von dpa

Sehr viele Menschen in der Ukraine sind vor dem Krieg geflüchtet. Doch in manchen Gegenden bleiben die Leute, obwohl es gefährlich ist. Der Präsident der Ukraine will sie jetzt dazu bringen, zu gehen.

Efrem Lukatsky/AP/dpa

158 Tage dauert dieser Krieg im Osten von Europa nun schon. So lange verteidigt die Ukraine sich bereits gegen die Angriffe aus Russland. 

Zugleich sind Millionen Menschen seit dem Beginn des Krieges im Februar vor den Kämpfen geflohen. Auch nach Deutschland kamen viele von ihnen. Andere sind innerhalb der Ukraine geflüchtet. Sie haben also ihr Zuhause verlassen und sind in eine hoffentlich sichere Gegend gegangen.

Kämpfe im Donbass

Denn die Kämpfe sind nicht überall gleich stark. Besonders schlimm sind sie im Osten der Ukraine, dort wo das Land eine lange Grenze mit Russland hat. Das sind die Gebiete Donezk und Luhansk. Die Region wird auch Donbass genannt. Genaugenommen herrscht dort schon seit Jahren eine Art Krieg. Denn manche Leute wollen, dass das Gebiet in Zukunft zu Russland gehört.

Jetzt hat der Präsident der Ukraine die Menschen dort aufgefordert, aus der Gegend zu flüchten. Als Grund dafür wurden nicht nur die Kämpfe genannt. Es gehe auch darum, dass es im Winter keine Möglichkeit mehr geben könnte zu heizen. Denn viele Gasleitungen sind zerstört.

In einem Video sagte der Präsident: «Im Donbass sind Hunderttausende Menschen, Zehntausende Kinder, viele lehnen es ab zu gehen.»

Gründe zu bleiben

Aber warum flüchten nicht alle, wenn es gefährlich ist? Das hat verschiedene Gründe. Manche Menschen sehen zum Beispiel keine Möglichkeit für sich, in einer anderen Gegend der Ukraine Geld zu verdienen. Andere wollen ihre Heimat und ihren wenigen Besitz nicht aufgeben. Wiederum andere fänden es sogar gut, wenn Russland dort die Kontrolle übernimmt: Das sind vor allem ältere Leute. Sie erhoffen sich ein besseres Leben mit mehr Unterstützung vom russischen Staat.

Der Präsident der Ukraine versprach den Menschen Unterstützung bei der Flucht: «Brechen Sie auf, wir helfen.» Ob das viele überzeugt, wird sich erst zeigen. 

© dpa-infocom, dpa:220731-99-223109/2