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Einen Asteroiden mit Absicht rammen

Von dpa

Die Dinosaurier starben wahrscheinlich aus, weil ein großer Brocken aus dem All die Erde traf. Könnte der Menschheit das auch passieren? Forschende arbeiten daran, solche Asteroiden abzulenken. Nun feierten sie einen Erfolg.

-/NASA/Johns Hopkins APL/dpa

Jeden Tag rasen Steine aus dem All auf die Erde zu. Die allermeisten davon sind so klein, dass sie in der Lufthülle unseres Planeten verglühen. Selbst wenn sie als Meteorit auf der Erde einschlagen, passiert meistens nicht viel. Was aber, wenn doch mal ein großer Brocken auf uns zurast?

27 000 Asteroiden in Erdnähe

Mit dieser Frage beschäftigen sich Forschende auf der ganzen Welt. Dafür beobachten sie den Himmel, um vor allem größere Brocken möglichst früh zu entdecken. Derzeit kennen sie rund 27 000 Asteroiden in der Nähe unseres Planeten. Keiner davon nimmt Kurs auf die Erde. Die Forschenden überlegen aber sicherheitshalber trotzdem, wie man die Flugbahn von Asteroiden so ändern könnte, dass sie nicht mit der Erde zusammenstoßen.

Kühlschränke gegen Fußball-Stadion

Eine Idee lautet: Wir lassen eine unbemannte Raumsonde reinkrachen! Allein durch den Aufprall soll der Asteroid abgelenkt werden. Genau das haben Forscherinnen und Forscher gerade zum allerersten Mal gemacht. Dafür nahmen sie eine Sonde, die etwa so groß ist wie zwei Kühlschränke nebeneinander. Diese lenkten sie in den Asteroiden Dimorphos. Dieser dicke Klotz sieht ein bisschen so aus wie ein Ei mit Felsbrocken drauf. Er ist aber etwa so groß ist wie ein kleineres Fußball-Stadion.

Mission erfolgreich

Lange Zeit war nicht klar, ob die Sonde den mehr als elf Millionen Kilometer entfernten Asteroiden wirklich trifft. In der Nacht zum Dienstag vermeldete das Team der Dart-Mission: Erfolg! Sie jubelten und klatschten. Die Wissenschaftlerin Elena Adams meinte: «Wir haben jetzt mindestens sieben Jahre lang an dieser Mission gearbeitet. Es war die Arbeit von mehr als 1000 Menschen, die ihr Herz und ihre Seele hineingesteckt haben. Heute zu sehen, wie es so schön zu Ende ging, war einfach ein unglaubliches Gefühl.»

Die Erde schützen

In den kommenden Monaten sollen die Daten ausgewertet werden. Dann erst wissen die Forschenden genau, wie sich die Flugbahn von Dimorphos verändert hat. Der Wissenschaftler Ralph Semmel meint: Die Technik der Dart-Mission könnte eines Tages genutzt werden, um unseren Planeten zu schützen und das Leben auf der Erde zu erhalten.

© dpa-infocom, dpa:220927-99-917988/2