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Eine Weltmeisterschaft als Werbung

Von dpa

Die Sportwelt blickt nach Katar: Am Sonntag beginnt in dem Land im Nahen Osten die Fußball-WM. Das sorgt für viel Ärger. Dass das kleine Land so ein großes Turnier ausrichtet, ist aber kein Zufall.

Federico Gambarini/dpa

Auf einer Weltkarte ist das Land Katar nur ein kleiner Zipfel. Es liegt auf der Arabischen Halbinsel im Nahen Osten, direkt neben dem riesigen Nachbarn Saudi-Arabien.

Von der Fläche her ist Katar nicht mal so groß wie das kleine Bundesland Schleswig-Holstein im Norden von Deutschland. Trotzdem redet gerade die ganze Welt über das Land. Denn am Sonntag beginnt in Katar die Weltmeisterschaft im Fußball.

Auch in anderen Sportarten hat das Land schon große Turniere ausgerichtet, zum Beispiel im Tennis, Handball und in der Leichtathletik. Außerdem pflegt es enge Verbindungen zu erfolgreichen Fußball-Vereinen.

Das alles ist kein Zufall, sondern gehört zu einem größeren Plan. Sport-Ereignisse sind eine gute Gelegenheit für Gastgeber, Werbung für sich zu machen. Denn viele Leute auf der Welt finden Sport super. Das haben auch andere Länder schon für sich genutzt.

Eine Weltmeisterschaft im Fußball verfolgen weltweit besonders viele Menschen. «Diese WM ist sehr wichtig für das Land», erklärt der Politik-Experte Nicolas Fromm. «Sie trägt den Namen Katar zum ersten Mal flächendeckend in die große westliche Welt.»

Für Katar geht es aber nicht nur um Werbung. «Katar ist ein sehr kleines Land mit deutlich größeren und mächtigeren Nachbarn – vor allem Saudi-Arabien», sagt der Experte. Immer wieder kommt es mit diesen Nachbarn zu Streit. «Aus Katars Sicht betrachtet ist es so: Die größten Feinde sitzen am nächsten dran.»

Auch hier kann die WM dem Land helfen. «Je mehr Leute über Katar sprechen, je stärker Katar sich vernetzt und je mehr Leute auf der Welt mitbekommen, dass es Katar gibt, desto sicherer ist dieses Land.»

Dass die WM überhaupt nach Katar vergeben wurde, ärgert jedoch auch viele Leute. Vorwürfe gibt es viele: Das Land verstoße gegen Menschenrechte, Arbeiter auf Baustellen würden schlecht behandelt. Auch die Hitze in Katar passt nicht so richtig zu einer Fußball-WM. Das Turnier wird deshalb extra im Winter ausgetragen.

© dpa-infocom, dpa:221115-99-531347/1