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Die Strafen wirken

Von dpa

In der Ukraine spüren die Menschen den Krieg ganz unmittelbar. Aber auch in Russland kommen die Folgen des Krieges an. Sie sind vor allem in den Geschäften zu sehen.

Dmitri Lovetsky/AP/dpa

Die Menschen in Russland kennen McDonald’s, Apple und Coca-Cola genauso wie wir. Sie sind daran gewöhnt, Sachen dieser Firmen einfach kaufen zu können. Doch einige Firmen beenden ihre Geschäfte in Russland gerade. Deswegen bleiben etwa ganze Gänge in den riesigen Einkaufszentren der russischen Hauptstadt Moskau leer. Die Firmen machen das wegen des Kriegs in der Ukraine, den Russland vor rund zwei Wochen angefangen hat. 

Denn seitdem haben viele Länder Strafen gegen Russland beschlossen. Das hat unter anderem dazu geführt, dass das Geld in Russland an Wert verliert. Deshalb lohnt es sich für Firmen auch nicht mehr so, ihre Waren in Russland zu verkaufen. 

Für die Menschen in Russland bedeutet das: Wenn das Geld an Wert verliert, steigen die Preise in den Geschäften. Jetzt machen sich die Leute Sorgen, dass langfristig viele Waren teurer werden. Das Ganze hat vor allem Auswirkungen auf die Normalos in Russland, sagt der Fachmann für Banken und Geld, Alexander Kriwoluzky. «Das bedeutet für viele, dass ihr Geld nicht mehr reicht für die Dinge, die sie brauchen.» Deswegen kaufen die Menschen jetzt viel von dem ein, das sie brauchen: Babynahrung, Nudeln oder auch Hundefutter. Es soll aber nicht einer dem anderen alles wegkaufen. Deswegen geben einige Geschäfte pro Person nur noch bestimmte Mengen von manchen Lebensmitteln wie etwa Zucker raus. 

Dass auch Menschen bestraft werden, die gar nicht direkt mit dem Krieg etwas zu tun haben, ist Absicht, sagt der Experte. «Die Politikerinnen und Politiker in der EU möchten erreichen, dass die Menschen in Russland unzufrieden werden mit der eigenen Regierung.» Denn die Strafen gäbe es ja nicht, wenn Russland die Ukraine einfach in Ruhe gelassen hätte. «Wladimir Putin soll das auch spüren.» Er ist der Präsident Russlands.

Deutschland und Europa müssen auch noch mit etwas anderem aufhören, meint der Experte: Gas und Öl von Russland zu kaufen. Zwar brauchen wir es etwa zum Heizen. Aber der Experte sagt: Wenn Russland damit kein Geld mehr verdient, kann es auch keine neuen Waffen mehr für seinen Krieg kaufen. 

© dpa-infocom, dpa:220310-99-466358/2