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Den eigenen Ohrwurm zum Hit machen

Von dpa

Tipps geben, den Song weiterentwickeln und professionell produzieren. Das sind die Aufgaben der Musikpaten bei der Show «Dein Song». Wir haben mit der Band «Deine Freunde» darüber gesprochen.

Michi Schunck/dpa

Ab Montag wird im KiKA wieder gesungen und Musik gemacht. Dann startet die nächste Staffel der Show «Dein Song». Zuerst treten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor die Jury. Kommen sie eine Runde weiter, helfen ihnen Musikpaten bei der Weiterentwicklung ihrer Songs. Unter anderem übernehmen Flo, Lukas und Pauli von der Musikgruppe «Deine Freunde» diesen Job.

Wenn ihr euch ein neues Lied anhört, worauf achtet ihr besonders?

Pauli: «Ich achte meistens immer erst auf die Musik. Als DJ habe ich immer früher erst drauf geachtet, ob man dazu tanzen kann, heute eher, ob sie in mir eine Emotion auslösen kann. An zweiter Stelle kommt dann die Stimmfarbe des Künstlers und dann der Text.»

Flo: «Ich achte zuallererst auf das Gefühl, das der Song vermittelt. Danach auf den Text und was mir durch ihn erzählt wird.»

Lukas: «Eigentlich eher auf die Melodie. Es gibt so viele unendlich schöne Lieder, die beim bloßen Textlesen super simpel wirken würden – und erst durch ihre Melodie so richtig Sinn ergeben.»

Als Paten bei «Dein Song» müsst ihr vielleicht auch mal jemanden kritisieren. Fällt euch das schwer?

Flo: «Im richtigen Ton Kritik zu üben ist etwas sehr Schweres, vor dem auch viele Menschen zurückschrecken. Wir haben uns als Band in den letzten 10 Jahren aber mit viel Geduld und Gefühl antrainiert, genau das zu tun und merken immer wieder, wie hilfreich und bereichernd es für unsere Musik ist. Gute, ehrliche, konstruktive Kritik beleidigt niemanden, sondern trägt einen wichtigen Teil zum gemeinsamen Ziel bei.»

Lukas: «Solange die Kritik nicht persönlich ist, sondern sich zum Beispiel auf einen schiefen Ton oder sonderbar klingenden Reim bezieht, ist das okay. Jemand, der einem ehrliche Kritik gibt, damit man besser wird, ist tausendmal besser als einer, der dir nur Honig ums Maul schmiert, obwohl er deinen Song vielleicht insgeheim gar nicht so gut findet.»

Erinnert ihr euch daran, ob ihr als Kinder auch schon Songs geschrieben habt? 

Pauli: «In meiner Jugendzeit habe ich schon viel Musik gemacht, allerdings keine eigenen Texte geschrieben. Ich habe noch ein paar alte Aufnahmen, allerdings möchte ich die keinem zeigen…»

Flo: «Meine ersten Texte habe ich mit elf geschrieben, da ging es um Kaugummi und Bocklosigkeit. Die Melodien waren immer gleich und die Texte nicht besonders gut, trotzdem hat es direkt mega viel Spaß gebracht und ich wusste, dass ich das weitermachen und besser werden möchte.»

Habt ihr Tipps für Kinder, die Lieder schreiben möchten? Wie fängt man am besten an?

Pauli: «Man sollte sich generell für Musik interessieren, man sollte am Ball bleiben und Geduld haben und wenn es mal doch schiefgeht, sich nicht zu sehr drüber ärgern, sondern einfach weitermachen.»

Flo: «Schreibt über etwas, dass ihr kennt, egal wie gut oder schlecht die ersten Reime sind, die euch einfallen. Etwas, das euch wirklich wichtig ist oder euch begeistert, wird immer besser sein als etwas, das euch nicht richtig interessiert.»

Lukas: «Am besten fragt man sich erstmal, ob es nicht schon eine Melodie gibt, die man aus Versehen die ganze Zeit im Kopf hat. Der eigene Ohrwurm hat auf jeden Fall das Potenzial, auch andere in den Wahnsinn zu treiben.» 

© dpa-infocom, dpa:220211-99-79987/1