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Aufs Öl verzichten

Von dpa

Bislang haben Deutschland und andere Länder Öl aus Russland gekauft, obwohl Russland gegen die Ukraine Krieg führt. Jetzt soll damit Schluss sein. Welche Folgen das hat, erfährst du hier.

Patrick Pleul/dpa

Die Länder in der Europäischen Union (abgekürzt: EU) sind sich einig: Sie finden den Krieg, den Russland gegen die Ukraine führt, grausam und falsch. Gleichzeitig jedoch überweisen diese Länder Russland eine Menge Geld. Etwa 450 Millionen Euro zahlt die EU am Tag an Russland, um dort Öl einzukaufen, schätzen Fachleute. Hinzu kommt zum Beispiel auch noch Geld für Erdgas.

Mit diesem Geld kann Russland weiter seinen Krieg bezahlen. Das würden eine Menge Menschen gern stoppen. Doch Deutschland und andere EU-Länder sagten bislang: Wir brauchen das Öl und Gas. Damit werden etwa Fabriken betrieben und Wohnungen geheizt. Auch im Sprit für Autos steckt Öl. Deshalb kauften die Länder weiter in Russland ein. 

Nun aber hat eine mächtige Gruppe innerhalb der EU einen Plan entwickelt, dem die Länder nur noch zustimmen müssen. «Dabei geht es um ein vollständiges Einfuhrverbot für sämtliches russisches Öl», erklärte die EU-Politikerin Ursula von der Leyen am Mittwoch. Bis zum Jahresende soll der Plan umgesetzt werden. Er soll es für Russland schwerer machen, Krieg zu führen.  Gleichzeitig haben die Länder der EU noch Zeit, sich etwa nach anderen Öl-Lieferanten umzuschauen. Nur zwei von 27 EU-Ländern werden wohl nicht mitmachen. 

Der Plan macht vielen Leute aber auch Sorgen. Sie befürchten etwa, dass Tanken und Heizen noch teurer wird. Das liegt unter anderem daran, dass Öl aus anderen Staaten wohl mehr kosten wird als Öl aus Russland. Außerdem könnten Arbeitsplätze verloren gehen, etwa im Osten Deutschlands. Umstritten ist auch, ob der Plan Russland wirklich unter Druck setzt. Eine Befürchtung ist: Russland könnte sein Öl an andere Staaten verkaufen. 

Doch trotz der Sorgen und Zweifel: Viele finden den Plan richtig, auch wenn sie selbst die Auswirkungen zu spüren bekommen werden. Ein Vertreter aus der Wirtschaft sagte etwa: Er sehe angesichts des aggressiven und menschenverachtenden Verhaltens Russlands in der Ukraine keine Alternative.

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