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Atomkraftwerke sollen länger laufen

Von dpa

Ein großer Streit in der deutschen Regierung ist entschieden. Drei Atomkraftwerke sollen in diesem Winter länger Strom liefern.

Armin Weigel/dpa

Am Ende hat der Kanzler den Streit entschieden: Drei deutsche Atomkraftwerke sollen einige Monate länger laufen als eigentlich geplant.

Dabei ist eigentlich seit Jahren klar, dass Deutschland aufhört, mit Atomkraft Strom zu erzeugen. Die Gründe dafür waren unter anderem: Geht in so einer Anlage etwas schief, kann supergefährliche Strahlung entstehen. Außerdem hinterlassen diese Kraftwerke jede Menge radioaktiven Müll.

Der Krieg hat viel verändert

Doch der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat viel verändert. Zum Beispiel sind Gas und Strom extrem teuer geworden. Fachleute befürchten zudem: Im Winter könnte Energie fehlen, um alle Wohnungen und Fabriken zu jeder Zeit mit Strom und Wärme zu versorgen.

So kam es zu der Idee, die Atomkraftwerke länger arbeiten zu lassen. Allerdings führte genau das zu dem heftigen Streit in der Regierung, die aus drei Parteien besteht.

Der Wirtschaftsminister Robert Habeck ist von der Partei die Grünen. Für die zählt das Ende der Atomkraft zu den wichtigsten Entscheidungen überhaupt. Robert Habeck ist aber auch mit dafür zuständig, dass genug bezahlbare Energie da ist. Deshalb war er sogar einverstanden, zwei Atomkraftwerke etwas länger laufen zu lassen. Dagegen wollte Finanzminister Christian Lindner von der Partei FDP, dass alle drei weiterarbeiten, und zwar gleich bis übernächstes Jahr.

Wochenlanger Streit

Die beiden stritten wochenlang! Am Montagabend bekamen sie schließlich einen Brief von Bundeskanzler Olaf Scholz von der Partei SPD. Der hatte die ganze Zeit nichts gesagt. Jetzt legte er fest: Drei Atomkraftwerke sollen noch bis zum April im nächsten Jahr Strom liefern, statt sie zum Jahresende abzuschalten.

Robert Habeck sagte am Dienstag zum Ende des Streits: «Wir mussten da irgendwie rauskommen.» Dabei finden besonders die jungen Mitglieder seiner Partei die Verlängerung falsch. Die FDP ist auch einverstanden, obwohl ihre Forderungen nicht alle erfüllt wurden.

© dpa-infocom, dpa:221018-99-168947/2