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Artenschutz oder Tierquälerei?

Von dpa

Viele Menschen gehen in Zoos, um wilde Tiere zu sehen. Aber darf man etwa Elefanten und Giraffen einsperren und zur Schau stellen? Das steht immer wieder zur Diskussion. Hier erfährst du, was dafür und was dagegen spricht.

Paul Zinken/dpa

Entspannt döst ein Tiger in seinem Gehege. Nur durch eine Scheibe aus dickem Glas ist er getrennt von Besucherinnen und Besuchern im Zoo. So können Menschen exotischen Tieren nahekommen. Immer wieder wird aber diskutiert, ob es okay ist, diese Tiere einzusperren. Was spricht dafür und was dagegen?

Dafür:

«Zoos leisten einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz», sagt Arnulf Köhncke. Er ist Experte bei der Naturschutzorganisation WWF. Durch die Arbeit vieler Zoos könne man einige Tierarten vor dem Aussterben retten, erklärt er. So habe man etwa den kalifornischen Kondor erhalten können. Die Geier seien in Zoos gezüchtet und anschließend wieder ausgewildert worden. Heute fliege der Kondor wieder in der freien Natur.

Außerdem werde in Zoos viel geforscht, sagt der Experte. Denn um Tiere besser schützen zu können, brauche es viel Wissen über sie. Wichtig sei etwa zu verstehen: Wie lange lebt ein Elefant, und was frisst er gerne? Wie viel Nachwuchs bekommt eine Giraffe? In Zoos könne man die Tiere viel leichter beobachten, als in der Wildnis. Auch die Zoobesucher könnten so dazu lernen.

Dagegen:

Gegner von Zoos aber finden: Wilde Tiere darf man nicht einsperren. Zwar würden sich viele Zoos bemühen, ihre Tiere in möglichst natürlicher Umgebung unterzubringen. Dennoch hätten sie weniger Platz als in der Natur.

Ein weiteres Problem: «Das Leben der Tiere im Zoo entspricht nicht dem Leben im natürlichen Lebensraum», sagt Arnulf Köhncke. Die Tiere müssten zum Beispiel nicht auf die Jagd gehen, um sich zu ernähren. Deshalb denken sich die Fachleute im Tierpark extra Aktivitäten aus, um die Tiere zu beschäftigen.

Langweilen sich die Tiere dennoch oder leiden aus anderen Gründen, entwickeln sie ein unnatürliches Verhalten. Davor warnen Tierschützer. Bären etwa liefen dann ständig im Kreis und Elefanten schwingen ihre Rüssel von links nach rechts. Für viele Tiere sei es auch spannender, sich ein Gehege mit einer anderen Tierart zu teilen, sagt Arnulf Köhncke. Im Zoo Leipzig etwa leben Geparde und Nashörner zusammen in einem Gehege.

© dpa-infocom, dpa:230130-99-413994/2