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Alle Stimmen hören

Von dpa

Männer haben auf der Welt oft das Sagen. Doch auch Frauen haben Stimmen. Dass die Geschlechter gleichberechtigt sind, ist ein wichtiges Thema, auch in der Politik. Zwei Politikerinnen stellen neue Pläne vor.

Kay Nietfeld/dpa

Wenn Menschen aus der Politik sich treffen, fällt dabei oft auf: Es sind viele Männer! Wo sind die Frauen? Es gibt doch auch Politikerinnen. In Deutschland gehören zum Beispiel die Außenministerin Annalena Baerbock und die Entwicklungsministerin Svenja Schulze dazu. Die beiden Frauen stellten am Mittwoch Pläne für eine feministische Außenpolitik vor.

Was ist damit gemeint? 

Das Wort feministisch kommt von Feminismus. Im Feminismus geht es darum, sich für die Gleichberechtigung von Frauen starkzumachen. «Weil Frauen weltweit bis heute nicht dieselben Rechte haben wie Männer», sagt Kristina Lunz. Sie beschäftigt sich ausführlich mit dem Thema und hat ein Buch über feministische Außenpolitik geschrieben. «Eine feministische Außenpolitik will die Bedürfnisse und Forderungen von Menschen in den Mittelpunkt stellen, die weltweit schlecht behandelt werden und bedroht sind», sagt sie. Die Außenministerin Annalena Baerbock sagt dazu: «Es geht darum, alle Stimmen der Gesellschaft zu hören.»

Warum sind Frauenstimmen wichtig? 

«Frauen sind die Hälfte der Gesellschaft. Deswegen müssen Frauen die Hälfte aller Entscheidungen der Welt treffen dürfen», sagt Kristina Lunz. Das ist allerdings nicht der Fall. Wenn man in die Vergangenheit guckt, hatten eine lange Zeit hauptsächlich Männer das Sagen. In manchen Ecken der Welt ist es auch heute noch so. «Und dann haben die eben seit Tausenden von Jahren Entscheidungen getroffen, die sich sehr oft gegen Frauen gerichtet haben», sagt Kristina Lunz. Sie erklärt, dass auch heute noch weltweit mehr Frauen von Armut und Gewalt betroffen sind. Mädchen dürfen nicht zur Schule und haben weniger Möglichkeiten als Jungs. 

«Wir wollen Gesellschaften gerechter machen», sagte Svenja Schulze am Mittwoch. Man müsse die Rechte von Frauen und Mädchen stärken, denn auch sie hätten Ideen und Wissen. Das brauchten wir, um die großen Probleme auf der Welt zu lösen, heißt es in den Plänen.

Was soll sich ändern?

Ein Ziel ist, dass in Zukunft viel mehr Geld für Projekte verwendet werden soll, in denen es um Gleichstellung geht. Das könnten zum Beispiel Projekte sein, bei denen die Bildung von Mädchen gefördert wird. Außerdem sollen Führungspositionen in den Ministerien zur Hälfte von Frauen besetzt werden. Vielleicht sind also bei zukünftigen Politik-Treffen nicht hauptsächlich Männer zu sehen, sondern genauso viele Frauen.

© dpa-infocom, dpa:230301-99-788571/2