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Alle Infos auf einer Karte

Von dpa

Welche Medikamente nimmt der Patient? Welche Krankheiten hatte er schon? Das sollten Ärztinnen und Ärzte wissen. Nur sind diese Infos meist in verschiedenen Aktenordnern verteilt. Das soll sich ändern.

Jens Kalaene/dpa

Haben wir alles dabei? Das Rezept, den Impfpass, Überweisungen von anderen Ärzten? Wer in eine Arztpraxis oder ins Krankenhaus geht, muss viel Kram mitnehmen. Denn im Gesundheitswesen läuft vieles noch mit Papier. Auch Eltern bringen für ihre Kinder ein gelbes Untersuchungsheft zum Arztbesuch mit.

Alles dabei zu haben, kann nervig sein. Stell dir vor, du hast dir beim Toben den Fuß verletzt. Dann geht es vielleicht erst zum Kinderarzt und dann mit seinem Bericht ins Krankenhaus. Dort wird eine Röntgen-Aufnahme vom Fuß gemacht. Das Bild muss sich später noch ein anderer Facharzt angucken.

Damit Ärztinnen und Ärzte gut behandeln können, hilft es, möglichst viel über die Patienten zu wissen, etwa über frühere Krankheiten oder Medikamente. Die Informationen sammeln Mediziner in einzelnen Aktenordnern. Wenn Infos davon beim nächsten Arzt fehlen, muss der auch möglicherweise teure und lästige Untersuchungen wiederholen.

Karte mit Chip

Einfacher wäre es, wenn alles digital gespeichert würde: Auf dem Chip der eigenen Gesundheitskarte wären dann Arztbesuche und Rezepte, Blutwerte, Röntgen-Aufnahmen und so weiter gesammelt. Bei der nächsten Behandlung ließen sich diese Daten einfach abrufen.

Aber so gut läuft es nicht: «Deutschlands Gesundheitswesen hängt in der Digitalisierung um Jahrzehnte zurück», sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach am Donnerstag. «Das können wir nicht länger verantworten». Darum wirbt der Politiker für eine elektronische Patientenakte. Die gibt es zwar schon seit zwei Jahren. Aber fast niemand nutzt sie. Die Anmeldung und das Sammeln der Daten sind vielen Leuten zu umständlich.

Mit zwei Gesetzen will Karl Lauterbach das ändern. Bis Ende 2024 sollen alle Leute eine digitale Akte haben. Die Befunde der Ärzte könnten dann auf der Gesundheitskarte gespeichert werden. Außerdem sollen die Ärzte ihre Rezepte für Medikamente nicht mehr auf Zettel schreiben müssen. Auch das soll künftig digital geschehen.

© dpa-infocom, dpa:230309-99-891989/2