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Warum Windräder aufstellen so schwierig ist

Von dpa

Weniger Kohle, Öl und Gas verbrennen: Das hat sich Deutschland vorgenommen, um das Klima zu schützen. Stattdessen sollen etwa neue Windräder gebaut werden. Aber das ist gar nicht so einfach!

Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Auf diesem Hügel weht oft der Wind, lass uns doch hier ein Windrad hinstellen! Wenn eine Firma sich so etwas denkt, dann darf sie nicht einfach losbauen. Sie muss erst jede Menge Leute fragen und Genehmigungen einholen. Momentan dauert das in Deutschland im Schnitt sechs Jahre. Und oft darf ein Windrad auch gar nicht aufgestellt werden, etwa weil Häuser zu nah dran wären.

Über diese komplizierten und langwierigen Regeln sind viele Menschen unglücklich. Unter ihnen ist auch der Wirtschaftsminister von Deutschland, Robert Habeck. Er möchte, dass in Deutschland viel mehr Energie aus Wind gewonnen wird. Denn das ist besser für die Umwelt als Energie etwa aus Kohle, Gas und Öl. Der Minister hat vor, dass schon in acht Jahren etwa doppelt so viel Strom von Windrädern an Land kommen kann wie heute.

Momentan befindet sich Deutschland noch nicht auf dem Weg dahin. Im Gegenteil: In den ersten Monaten dieses Jahres wurden sogar weniger Windräder genehmigt als zuvor. Das wurde am Sonntag bekannt. Hermann Albers vom Bundesverband Windenergie sagte dazu: «Wo die Politik handeln kann, muss sie jetzt aktiv werden.»

Der Wirtschaftsminister will die Regeln für Windräder ändern. Häufig scheitert ein Bau daran, dass Wohnhäuser in der Nähe stehen und die Menschen sich durch Lärm und Schatten gestört fühlen könnten. Oft müssen sie mindestens 1000 Meter weg sein. Aber die Regeln sind in jedem Bundesland anders. Robert Habeck hofft, dass er sich mit den politischen Chefs der Bundesländer bald einigt.

Im Bundesland Nordrhein-Westfalen wird zum Beispiel überlegt, Windräder auch auf kahle Flächen in Wäldern zu stellen. Auch könnte man den Abstand von 1000 Meter auf 720 Meter verringern. So könnten viel mehr Windräder aufgestellt werden. In Bayern wollen die Politiker nach Ostern neue Ideen vorstellen. In dem großen Bundesland wurde in den ersten Monaten dieses Jahres kein einziges neues Windrad in Betrieb genommen. 

© dpa-infocom, dpa:220410-99-869057/2