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Beim Finale um die Wette lesen

Von dpa

Sich Geschichten vorlesen zu lassen, ist toll. Und wie ist das mit dem selber Vorlesen? Einige Sechstklässler können das richtig gut! Die dpa-Nachrichten für Kinder waren beim Finale des Vorlesewettbewerbs dabei.

Monique Wuestenhagen/dpa

Das Publikum sitzt auf den Plätzen, die Jury ist bereit, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer halten ihre Bücher in den Händen. Wir befinden uns beim Bundesfinale des diesjährigen Vorlesewettbewerbs in Berlin. Und der wird sogar live im Fernsehen übertragen!

«Das ist eine Riesenleistung, dass ihr heute hier seid», sagt die Moderatorin Muschda Sherzada zu den 16 Schulkindern aus ganz Deutschland. Sie haben es bis hierhin geschafft, weil sie etwas richtig gut können: vorlesen. Auch wenn nur ein Kind das Finale gewinnen kann, sind sie alle Sieger. Denn sie haben bereits mehrere Runden des Wettbewerbs gewonnen. Zuletzt den Entscheid in ihrem Bundesland.

Ada Grossmann aus Bayern hätte nicht gedacht, dass sie so weit kommt: «Ich hab zu Mama gesagt, bis zum Stadt-Entscheid zu kommen, das wäre cool.» Der Wettbewerb richtet sich an Schülerinnen und Schüler der sechsten Klasse. Es geht dabei um den Spaß beim Lesen. Ada liest sonst viel still für sich, doch auch das Vorlesen gefällt ihr. «Es macht Spaß, die Zuhörer in einen schönen Moment zu versetzen», sagt sie. Ob sie das auch im Finale schafft?

«Seid nicht zu nervös. Sobald ihr anfangt zu lesen, seid ihr drinnen», rät Lucie Mathias bevor es losgeht. Sie hat den Vorlesewettbewerb im vergangenen Jahr gewonnen und sitzt dieses Mal in der Jury. Sich mal zu verhaspeln, sei gar nicht schlimm, sagt Jury-Mitglied Angelika Schaak. Dass die Stimmung des Buches rüberkommt, sei für die Hörbuchverlegerin das Wichtigste.

Bevor sie vorlesen, erzählen die Finalisten, worum es in ihrem Buch geht und an welcher Stelle der Geschichte wir uns gerade befinden. Dann lesen sie drei Minuten vor. Alle hören gebannt zu. Mal wird gelacht, mal wird es magisch, mal richtig spannend, traurig oder gruselig. Die Jury macht sich Notizen. Sie hat keine leichte Aufgabe. Alle Kinder schaffen es auf ihre Art, den Text zum Leben zu erwecken und das Publikum zu begeistern.

Nach zwei Stunden und 16 kleinen Lesungen wird es dann richtig spannend. Die Jury hat sich beraten und bringt einen goldenen Umschlag auf die Bühne. «Ihr habt es uns so schwer gemacht, ihr seid die besten aus ganz Deutschland», sagt Jury-Sprecherin Angelika Schaak zu den Teilnehmenden. Sie öffnet den Umschlag: Ada aus Bayern hat gewonnen! «Ich kann es gar nicht glauben», sagt die Zwölfjährige mit Tränen in den Augen. Sie ist dieses Jahr die beste Vorleserin Deutschlands!

© dpa-infocom, dpa:220621-99-745122/3